Pidinger Klettersteig

Die rassigste Eisenführe
Deutschlands?



Die Beschreibungen (siehe TOPO und Beschreibung) des 2003 neu eröffneten "Pidinger Klettersteig" durch die Nordwände des Hochstaufen (1.771 m), Berchtesgadener Alpen, weckten große Erwartungen:

Mit Respekt vor diesen Einschätzungen machten wir uns also auf den Weg nach Berchtesgaden. Damit man die Schwierigkeiten ertragen kann, musste am Vorabend noch ein Besuch in Salzburg und bei Red Bull mit seinem legendären Hangar-7 her.
Alle drei, Thorsten Schwab, Ralf Schmidt und Friedwart Lender hatten in den letzten Jahren ja schon mehrere Klettersteige begonnen, sei es die Watzmannüberschreitung, den Jubiläumsgrat von der Zugspitze zur Alpspitze, den Mindelheimer und den Mittenwalder Höhenweg. Was würde die drei nun hier erwarten? Nach einer guten Stunde war der Zustieg vom Parkplatz zum Einstieg in den Klettersteig geschafft. Und von hier an, sollten 1.100 m Stahlseil durch die 700 m hohen Nordabstürze des Hochstaufen leiten.
Der Steig war sehr gut abgesichert. Teilweise waren Passagen durch eine glatte senkrechte Wand mit vielen Eisenklammern als Tritte und einem Stahlseil als Sicherung versehen. Bei einfachen und schwierigen Felsgelände, wurde für die Stahlseiltrasse der schwierige Teil gewählt. "Freies Klettern" entlang des Stahlseils und Nutzung des Steilseils nur als Sicherung war meist nicht möglich, da der Route ohne die künstlichen Hilfsmittel teilweise doch in den 8./9. Schwierigkeitsgrad gehen würde.
Der Pidinger Klettersteig war eine interessante Erfahrung, er war aber mehr „Hangeln und Hochziehen“ am Stahlseil als Klettersteig. Konditionell und landschaftlich sind der Jubiläumsgrad oder die Watzmannüberschreitung anspruchsvoller. Wenn man mit realistischen Erwartungen an den Pidinger Klettersteig ran geht (habe ich die Kraft, mich 3 Stunden lang immer wieder an einem Stahlseil hochzuziehen), dann kann es eine eindrucksvolle Tagestour werden. Die durch die Beschreibung geweckten Erwartungen wurden aus unserer Sicht so nicht erfüllt. Der "Pidinger" hat halt mit natürlichem Klettern nur noch wenig zu tun. Das Stahlseil ist dominierend.

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